Wie Liebe entsteht…

Nach all dem Kopfwissen möchte ich heute mal einen Beitrag fürs Herz veröffentlichen.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, in dem in mir die Liebe zur Natur erwacht ist.

Ich war als neunjähriges Berliner Stadtkind mit meinen Eltern im Urlaub in der Schweiz.

Während einer Wanderung legten wir eine Rast ein und während meine Eltern sich auf eine Bank setzten, warf ich mich ziemlich erschöpft in eine Blumenwiese, ließ mir die Sonne auf den Bauch scheinen und atmete den fantastischen grünen, blumigen Duft der Pflanzen um mich herum ein.

Und auf einmal entfaltete sich ein ganzer Mikrokosmos vor meinen Augen: Ein saftig grüner Grashüpfer kroch am Grasstängel neben meinem Kopf empor, Grillen zirpten, Vögel zwitscherten, Käfer in allen Farben suchten die Blüten um mich herum nach Pollen ab und durch die Luft zischten emsig brummende Bienen hin und her. Ein Schmetterling sonnte sich auf einem Stein und präsentierte seine prächtigen Flügel.

Dieser Moment entzündete meine Herz für all diese wunderschönen Krabbler und Blumen, die ohne einander nicht existieren können.

Dass die Insekten auch unsere Welt am Laufen halten, unsere Nahrungspflanzen bestäuben, in der Natur aufräumen, für fruchtbare Böden und sauberes Wasser sorgen, die Grundlage der natürlichen Nahrungsnetze bilden und wer weiß was noch alles für „Ökosystemdienstleisungen“ erbringen, die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben, erfuhr ich erst viel später. Aber dieses „Kopfwissen“ hat mich nicht zur Naturschützerin gemacht.

Ein paar Jahre später, ich war etwa 12 Jahre alt, durfte ich bei einer Sommerparty auf dem Land das erste und einzige Mal in meinem bisherigen Leben den Tanz der Glühwürmchen erleben. Dutzende von ihnen tanzten in der Dämmerung zwischen den Bäumen ihren Paarungstanz - ich war völlig verzaubert! Kein Wunder, dass die Menschen früher an Feen und Elfen glaubten… Schade, dass es immer weniger davon gibt. Ich hoffe sehr, dass es mir noch einmal vergönnt sein wird, einen solchen zauberhaften Moment zu erleben.

Es sind solche Momente, die Menschen mit dem großen Ganzen verbinden und in ihnen den Wunsch wecken, all das Schöne in dieser Welt zu bewahren. Das kann kein Film, kein Buch und auch kein noch so schönes Social-Media-Posting. Deshalb mein Rat:

Nehmt euch Zeit. Geht raus, nehmt eure Kinder mit - dahin, wo es noch echte Natur gibt. Legt euch in eine Blumenwiese, betrachtet den Tanz der Glühwürmchen, haltet eure Sinne und das Herz offen und den Geist still. Achtsamkeit ist der Schlüssel zur Liebe.